Doris Pfeiffer

Doris Pfeiffer, Kleine Selbstdarstellung

Ein sehr wichtiger Teil meines beruflichen und persönlichen Lebens hat sich in verschiedenen Ländern Afrikas abgespielt. Als sogenannte Entwicklungshelferin habe ich seit 2003 unter anderem in Sambia, Ghana und zuletzt fast 4 Jahre in Äthiopien gearbeitet. Durch meine erste Ehe mit einem indischen Mann war ich jahrelang Teil einer indischen Großfamilie. Fremdheit, das Leben in interkulturellen Zusammenhängen, das Voneinander lernen und die Frage nach dem Ort an dem ich zuhause bin, begleiten mich seit 40 Jahren.

Die Steinbildhauerei, die ich seit 2011 für mich entdeckt habe und die Auseinandersetzung mit diesem harten Material, eröffnet mir die Möglichkeit, Gefühlen Ausdruck zu verleihen, für die mir oft die Worte fehlen. Die gemeinsame Werkstatt mit BildhauerfreundInnen in Frankfurt ist ein Ort der Freundschaft, der Gemeinsamkeit, gegenseitiger Inspiration und Unterstützung, wie ich sie mir auch in größeren Zusammenhängen wünschte.

Zusammenhalt

Mein erster Gedanke zu Europa war Spaltung. Risse gehen durch unsere Gesellschaften, Spaltungen zwischen Arm und Reich, zwischen Menschen, die quasi per Geburt viele Chancen haben und solchen, die kaum eine haben. Rechte, antidemokratische und autoritäre Tendenzen, die mir Angst machen und die Abschottung gegen Flüchtlinge, die ich als Schande empfinde. Abneigung, Befürchtungen und Ängste.

Aber, zwischen den Spalten quillt etwas Neues hervor, das gestaltet werden kann und will, das Hoffnung birgt. Hier kommt es auf uns alle an. Wir sind Europa und wir wollen Grenzen überwinden, mehr nach Gemeinsamkeiten als nach Trennendem schauen. Deswegen: Das Tau an der Basis, das alles zusammenhält. Es gibt nur einen Garanten für den Frieden in diesem Teil der Welt und das ist das Zusammenwachsen der europäischen Union.