Titel der Skulptur: Visionen für Europa
Künstler: Alfred Mevissen
Standort: Karlsgarten, Gut Melaten, 52047 Aachen
Marterial: Türkischer Basalt, 240 cm
Kaiser Karl gilt bis heute als der erste große Europäer. Er hatte Visionen für Europa zu einem einheitlichen Bildungs- und Sozialwesen und einer gemeinsamen Währung.
Wir brauchen gerade in diesen Zeiten der Europamüdigkeit wieder Visionen für die Zukunft Europas, die über den wirtschaftlichen Erfolg hinausgehen. Dazu kann und sollte der kulturelle Bereich einen wesentlichen Beitrag leisten. Viele Ansätze zum interkulturellen Austausch wie z.B. die Städtepartnerschaften haben nicht mehr die Anziehungskraft, wie noch vor 30 Jahren. Ganz im Gegenteil gewinnen nationalistische Strömungen an Attraktivität.
Der Europäische Skulpturenweg möchte durch die dreidimensionale Kunst verdeutlichen, wieviel verbindendes es für alle Menschen in Europa, unabhängig von Herkunft und Hautfarbe gibt. Durch unsere Tour durch Europa möchten wir diese Verbindungen reaktivieren. Mit der Gestaltung des virtuellen Skulpturenweges möchten wir möglichst vielen Menschen einen Einblick in die Faszination der kulturellen und regionalen Besonderheiten geben und gleichzeitig dazu beitragen das Motto der EU „In Vielfalt vereint“ durch unsere Skulpturen greifbar zu machen.
Kaiser Karl als Symbolfigur ist der Ausgangs- und Endpunkt des Europäischen Skulpturenweges. Im Karlsgarten hier in Aachen hat er einen besonders schönen und symbolträchtigen Platz gefunden. Darüber hinaus ist diese Kooperation ein Beispiel dafür, dass wir bei der Verwirklichung des Europäischen Skulpturenweges die Kooperation mit den unterschiedlichsten Kulturrichtungen suchen. Wir versuchen in allen Stationen des Europäischen Skulpturenweges solche Kooperationen in vielfältiger Weise zu verwirklichen.
Der Karlsgarten in Aachen
Der Karlsgarten nach dem Capitulare de villis Karls des Großen liegt im Westen von Aachen im Gelände bei Gut Melaten, das dem Freundeskreis Botanischer Garten Aachen mit Zustimmung des Landes NRW und der RWTH in langfristiger Pacht übertragen wurde. Er ist kein historischer Garten da es keine Überlieferung gibt, dass ein Garten im Mittelalter tatsächlich in dieser oder einer ähnlichen Ausführung existiert hat. Er erinnert an Karl den Großen, der durch Reformen und Gesetzestexte (Capitularien) sein Reich von Grund auf erneuerte.
Das bekannteste und in seiner Nachwirkung bedeutendste Werk dieser Art ist das „Capitulare de villis vel curtis imperialibus“, das in einer Abschrift erhalten geblieben ist. Karl der Große sorgte darin nicht nur für sein eigenes, geregeltes Auskommen, sondern auch für den Wohlstand seiner Untergebenen und schuf damit die erste Sozial- und (Land-)Wirtschaftsordnung des Mittelalters.
Im 70. Kapitel der Verordnung sind über 90 Pflanzen aufgelistet, die auf jedem königlichen Hofgut verfügbar sein sollten. Mönche als Berater und Beamte der kaiserlichen Kanzlei haben das Capitulare verfasst. Für die Zusammenstellung der Pflanzenliste haben sie aus Büchern über das Wissen antiker Autoren ebenso geschöpft wie aus der langen Erfahrung und Kulturtradition klösterlicher Gärtner und Gärten. |